Übergabe der ersten Eier Quelle: JVA Attendorn

Seit dem 15.04.2023 gackert es munter in der JVA Attendorn. Zehn Hennen dürfen nach ihrer Ausstallung aus der kommerziellen Freilandhaltung ihren Ruhestand im Attendorner Gefängnis verbringen. Die Hühner stammen aus einer Rettung des Vereins „Hühnerrettung NRW e. V.“ und sind Teil einer Behandlungs- und Freizeitmaßnahme für die Gefangenen des offenen Vollzugs.

Ziel des Projekts ist, die Gefangenen zu motivieren, soziale Verantwortung zu übernehmen und insbesondere den Inhaftierten, die keiner geregelten Arbeit nachgehen können, eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten. Außerdem bietet das Projekt ganz nebenbei Hühnern aus dem Tierschutz ein Heim für ihren wohlverdienten Ruhestand. Aber auch Gefangene, die einer geregelten Arbeit nachgehen, können sich in ihrer Freizeit an der Maßnahme beteiligen.

Bis zum Beginn des Projekts hatten die Bediensteten und Gefangenen der anstaltseigenen Schreinerei und des Gartens alle Hände voll zu tun. Nach nunmehr 1 ½ Jahren der Planung und des Aufbaus steht das großzügige Hühnergehege in unmittelbarer Nähe zur Abteilung der lebensälteren Gefangenen. Die Versorgung und Betreuung der Tiere übernehmen die Gefangenen unter der Anleitung von fachkundigen Bediensteten. Viele Gefangene zeigen Interesse an den Tieren und sind neugierig auf das Projekt, so dass die begleitenden Bediensteten häufig am Stall angesprochen werden. Obwohl den neuen Bewohnern hier und da noch ein paar Federn fehlen und sie bisher wenig Kontakt zum Menschen hatten, genießen sie schon jetzt die Aufmerksamkeit ihrer neuen Betreuer und zeigen sich sehr zutraulich.

Der Name des Projekts wurde im Rahmen eines anstaltsinternen Wettbewerbs unter den Bediensteten vergeben. Dem Namensgeber wurden als Gewinn feierlich die ersten 10 nutzbaren Eier der „ewig glücklichen Hühner“ durch die Anstaltsleitung überreicht. Generell sind die gelegten Eier allerdings nur als „Nebenprodukt“ des Projekts zu verstehen. Ein Verkauf im anstaltseigenen Laden ist zurzeit nicht geplant.