Gutsgebäude Ewig Quelle: Justizvollzugsanstalt Attendorn

Die Justizvollzugsanstalt (offener und geschlossener Bereich) liegt am Südrand der alten Hansestadt Attendorn im Erholungs- und Freizeitgebiet unterhalb des Staudamms des landschaftlich reizvollen Biggesees.

Inmitten einer parkähnlichen Landschaft gliedern sich moderne Bauten um das zentrale Gebäude der Anlage, das ehemalige Kloster und Gut Ewig.
Ein kurzer Abstecher in die Vergangenheit zeugt von der interessanten und wechselvollen Geschichte dieses Standorts.

Bereits im 13. Jahrhundert wurden die Ritter von Ewig – Besitzer des damaligen Adelssitzes – urkundlich erwähnt. Diese Familie lebte hier vermutlich etwa 200 Jahre, bis Gottfried von Ewig das Gut im Jahre 1420 zusammen mit anderen Liegenschaften in der Umgebung an den Probst der Regular-Kanoniker zu Neuss verkaufte. Damit wurde Gut Ewig zu einem Augustinerkloster. Während eines fast 400jährigen Wirkens als Augustiner-Klosters hat Ewig sehr wechselvolle Zeiten erlebt, sowohl in Bezug auf Grundbesitz und Vermögensverhältnisse als auch in Bezug auf kriegerische Einwirkungen. So sah sich das Kloster im unruhigen 17. Jahrhundert veranlasst, der Familie von Fürstenberg, der die Burgen Schnellenberg, Waldenburg und Bilstein gehörten, am 31. Juli 1674 die Schirmvogtei zu übertragen. Sie war in der Lage, dem Kloster Ewig – wie schon früher dem Kloster Grafschaft – in kriegerischen Fällen Schutz zu gewähren.

1803 wurde das Kloster unter der damals großherzoglichen hessischen Regierung säkularisiert. Der Hauptteil des Klostergutes wurde mit ca. 500 Morgen Land und den Klostergebäuden in eine hessische Domäne umgewandelt und verpachtet. Nachdem 1816 das Herzogtum Westfalen an Preußen gefallen war, verkaufte der Fiskus im Jahre 1819 die Domäne an den Freiherrn von Gaugreven, der sie 1855 an Friedrich von Schenk veräußerte. Nach dessen Tod kaufte sie der preußische Fiskus im Jahre 1898 zurück, errichtete darauf eine Oberförsterei und ließ die Ländereien auf eigene Rechnung verwalten. Im Austausch seines Besitzes in Templin bei Berlin wurde H. Ramacher Eigentümer der landwirtschaftlich genutzten Ländereien.

Das alte Klostergebäude einschließlich Park und heutigem Anstaltsgelände ging im Jahr 1956 bei der Realisierung des Plans zum Bau der Biggetalsperre in den Besitz des Ruhrtalsperrenvereins über. Er errichtete ein Barackenlager, in dem die Arbeitskräfte für den Talsperrenbau untergebracht waren.

Die Texte und Bild wurden entnommen aus:
  • Chronik des Leiters der JVA Attendorn, Coenen vom Juni 1986
  • Umbau und Instandsetzung des ehemaligen Klostergebäudes Ewig durch das Staatshochbauamt in Siegen Leiter DrIng. Bernd O. Kobbe
  • Schreiben des OStA Dr. Matthes vom 19.11.1938 aus einem Sammel-Aktenordner des Gerichtsgefängnis Siegen Bd.1; 3 E
Die alte Pforte des offenen VollzugsGalerie Zur GalerieQuelle: Justizvollzugsanstalt Attendorn

JVA Attendorn

Die Geschichte des offenen Vollzugs in Attendorn.
Innenhof der alten Zweiganstalt SiegenGalerie Zur GalerieQuelle: Justizvollzugsanstalt Attendorn

JVA Siegen

Die Geschichte des geschlossenen Vollzugs in Siegen.
Das neue Gebäude des geschlossenen VollzugsQuelle: Justizvollzugsanstalt Attendorn

Die Neubauten

Informationen zu den baulichen Veränderungen und zur Schließung der Zweiganstalt Siegen.