Die Geschichte der JVA Siegen tabellarisch dargestellt.

ZeitGeschehen
März 1931 Abschluss der 14-monatigen Bauarbeiten zur Errichtung eines Neubaus des Siegener Gerichtsgefängnisses in dem 1717 fertiggestellten südlich gelegenen Wittgensteiner Flügel des unteren Schlosses. Dreigeschossiges ringförmiges Gebäude mit 18 Einzel- und 4 Gemeinschaftszellen sowie Funktionsbereichen. Führung als Landgerichtsgefängnis
1937 Belegungsfähigkeit : 69 Personen. Überbelegung mit 80 männlichen und 5 weiblichen Gefangenen. Tätig waren 6 Aufsichtsbeamte
März 1945 Starke Beschädigung durch Bombenangriffe auf Siegen. Räumung der Anstalt. Freilassung von Gefangenen, ein Teil wurde nach Kassel verlegt
Juni 1945 Übergabe der JVA durch die Militärbehörden an den 1. Hauptwachtmeister, Neubelegung mit Gefangenen.
1948 Belegungsfähigkeit von 65 Plätzen für Männer, 4 für Frauen, tatsächlich waren zeitweise 109 Männer und 21 Frauen untergebracht.
50er und 60er Jahre Starke Überbelegung. 20 Aufsichtskräfte waren zuständig für bis zu 125 Häftlinge, darunter 9 Frauen. Leitung durch den leitenden Oberstaatsanwalt. Als Dienstleiter vor Ort fungierte seit September 1950 ein Beamter des gehobenen Vollzugs- und Verwaltungsdienstes.
1971 Anbindung an die 1968 eröffnete offene JVA Attendorn als Zweiganstalt mit einer Belegungsfähigkeit von 88 Plätzen
1976 Erweiterung der Zweiganstalt durch die nach Auszug des Gerichts freigewordenen Räumlichkeiten des Schwurgerichtssaals (danach Turnhalle) und des Grundbuchamts (danach Verwaltungsräume)
1983 Festlegung der Belegungsfähigkeit auf damals 96 Plätze für männliche Gefangene
2008 Festlegung der Belegungsfähigkeit auf damals 76 Plätze für männliche Gefangene. Im Jahre 1971 wurde das ehemalige Landgerichtsgefängnis Siegen der JVA Attendorn als Zweiganstalt mit einer Belegungsfähigkeit von jetzt 90 Plätzen angegliedert. Die Anstalt dient vorrangig zum Vollzug von Untersuchungshaft und zur Vollstreckung kurzer Freiheitsstrafen. Der Betreuung und Unterrichtung der jungen Untersuchungsgefangenen kommt eine besondere Bedeutung zu. Es findet ein Auswahlverfahren für diese Gefangenen statt.
Die Texte wurden entnommen aus:
  • Chronik des Leiters der JVA Attendorn, Coenen vom Juni 1986
  • Umbau und Instandsetzung des ehemaligen Klostergebäudes Ewig durch das Staatshochbauamt in Siegen Leiter DrIng. Bernd O. Kobbe
  • Schreiben des OStA Dr. Matthes vom 19.11.1938 aus einem Sammel-Aktenordner des Gerichtsgefängnis Siegen Bd.1; 3 E